Auf ewig - Ihre Polly (German Edition) by Nicola Cornick

Autor:Nicola Cornick [Cornick, Nicola]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783954460250
veröffentlicht: 2014-11-02T04:00:00+00:00

9. KAPITEL

Nachdem Mr Farrant, der Marquess of Hedingham und seine Schwester sich verabschiedet hatten, kehrte die kleine verbliebene Gruppe nach Woodbridge zurück. Auf dem Rückweg stellte Miss Ditton Mutmaßungen über Lady Laura und Mr Farrant an und drängte Polly, ihr Einzelheiten der Begegnung zwischen den beiden und dem Marquess of Hedingham zu erzählen. Sie behauptete, sicher zu sein, das Zusammentreffen sei weniger angenehm verlaufen, als Polly vorgab.

Polly tat der Kopf weh. Es ärgerte sie, dass sie dazu benutzt worden war, die heimliche Romanze zwischen Lady Laura und Mr Farrant voranzutreiben. Und was Henry betraf, so verdrängte sie jeden Gedanken an ihn, um nicht noch melancholischer zu werden.

Höchst erleichtert kam sie am Tor von Dillingham Court an und bestand darauf, die Kutsche der Dittons zu verlassen und die zum Haus führende Lindenallee zu Fuß zurückzulegen. Überrascht sah sie eine Berline vor dem Portal stehen, die von, wie es schien, Unmengen an Gepäck umgeben war. Ihre Stimmung hob sich, und sie beschleunigte den Schritt. Die Insassen der Kutsche mussten Peter und Henrietta sein, die aus Kingsmarton zurück waren. Das bedeutete, dass die beiden sich versöhnt hatten, und das war eine lang ersehnte gute Nachricht.

Appollonia traf die ganze Familie im Rosenholzsalon versammelt an. Peter verkündete soeben, dass Henrietta und er in sechs Wochen heiraten würden. Appollonia eilte zu Hetty, gab ihr einen Kuss auf die Wange, zog sie zum Sofa und fragte sie über die Reise und die Gesundheit ihrer Ziehmutter aus. Henrietta begann sich sichtlich zu entspannen und plauderte nach einer Weile sehr ungezwungen.

Durch die Ereignisse des Tages und die schwierige Situation auf dem Jahrmarkt erschöpft, bemerkte Appollonia zwar Hettys verändertes Benehmen, fühlte sich jedoch zu ermüdet, um ausgiebig darüber nachzudenken.

Beim Zubettgehen entsann sie sich jedoch, wie angespannt Henrietta zunächst gewesen war, und wunderte sich darüber. Sie fand keine Erklärung dafür und nahm sich vor, mit Lucille über Henriettas Verhalten zu reden. Falls überhaupt jemand erklären konnte, was mit Hetty los war, dann Lucille.

Spät in der Nacht, als die anderen Familienmitglieder bereits zu Bett gegangen waren, sprach Henry in Dillingham Court vor und wurde vom Butler in das Arbeitszimmer des Freundes gebeten.

“Ich benötige Sie nicht mehr, Medlyn”, sagte Nicholas freundlich. “Aber ich wünsche, dass Sie niemandem gegenüber den Besuch meines Freundes erwähnen.”

“Sehr wohl, Mylord”, erwiderte der Bedienstete, verbeugte sich und zog sich zurück.

Nachdem die geschäftliche Angelegenheit erledigt worden war, fragte Nicholas beiläufig: “Welche Fortschritte nimmt dein Werben um Polly, Henry?”

“Sehr geringe, wie ich leider sagen muss! Deine Schwester ist überzeugt, dass ich ein abgefeimter Roué und Lüstling bin! Sie glaubt, ich wäre deiner Schwägerin von Richmond nach Buckinghamshire gefolgt. Nie zuvor habe ich einen höheren Preis dafür zahlen müssen, Informationen zu bekommen!”

“Susanna ruiniert deinen guten Ruf, nicht wahr?”, fragte Nicholas, Mitgefühl heuchelnd. “Ich dachte, sie hätte Kenntnisse, die dir nützlich erschienen. Aber jetzt merke ich, dass du ihr in die Falle getappt bist.”

“Ich wünschte, Lady Appollonia hätte deinen Scharfblick, Nicholas!”, erwiderte Henry und verzog das Gesicht. “Ich kann es ihr jedoch kaum verargen, dass sie falsche Schlussfolgerungen gezogen hat! Schließlich habe ich mir absichtlich einen Namen als Bonvivant und Spieler geschaffen.

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